Montag, 15. November 2010
Schwandorf
Blick vom Blasturm über die Stadt

Spätestens Ende des 19. Jahrhundert war das bis dahin eher landwirtschaftlich orientierte Schwandorf eine Industriestadt geworden, was mit den üblichen negativen Folgen einher ging. Die mittelalterlichen Gebäude, die der moderne angeblich im Weg standen, mussten Weichen. Die noch erhaltenen Teilstücke der Stadtbefestigung sind kaum der Rede wert, man muss sie wirklich suchen. Eine Ausnahme ist der Blasturm, Geburtshaus von Max Konrad Kunz, dem Komponisten der Bayernhymne. Ausserdem hat es der mittelalterliche Wachturm auf ein Werk des Malers Carl Spitzweg geschafft.

An Max Konrad Kunz erinnert auch das Glockenspiel, das am unteren Marktplatz aufgestellt ist. Der Marktplatz ist mit seinen durchweg noch erhaltenen Hausern mit Stufengiebeln beinahe auch noch das einzig erhaltene Stück des mittelalterlichen Schwandorfs, denn nicht nur Modernisierungswahn (bis Ende des 20. Jahrunderts!), sondern auch die Bomben des Zweiten Weltkrieges haben sonst nicht viel Baubestand übrig gelassen. Der Marktplatz selber hat eine Trapezform , die Spitze läuft auf die Pfarrkirche zu. Für die Größe der Stadt ist er von den Ausmaßen sehr großzügig ausgelegt.

Am unteren Marktplatz stand, wie in der Oberpfalz üblich, das Rathaus. Es wurde wegen Baufälligkeit im 19. Jahrhundert abgerissen. Ein paar Schritte weiter in der Saugasse - heute Breitestraße - stehen die ältesten Häuser Schwandorfs: Das Färberhaus und die Hufschmiede, beide vorbildlich restauriert und als Gaststätte genutzt. Besonders letzteres ist eine persönliche Empfehlung, denn das Angebot an gehobener Gastronomie ist in Schwandorf äußerst dünn gesät.

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Sonntag, 14. November 2010
Jetzt kommt der Herbst!
Stettner Mühle

Es gibt deutlich härtere Cabrio-Tourer als ich. Kurz nach 16 Uhr in Schwandorf und ein SLK kommt offen daher. Es war aber auch warm, so warm, dass ich unterwegs zu Fuss im Rolli beinahe ins Schwitzen gekommen wäre.

Das Foto zeigt übrigens die Stettner Mühle in Schwandorf, erbaut Ende der 1920ern unter dem Eindruck von Rationalismus und Bauhaus. Sie steht leer. Man hört, dass die Erbengemeinsschaft in den Staaten mit den Angeboten nicht zufrieden ist. Und es wäre doch so gut geeignet für ein Hotel.

Die Naabbrücke im Hintergrund ist übrigens die Brücke, die Schwandorf alljährlich in die Tagesschau und sonstige TV-Nachrichtensendungen bringt. ( http://www.youtube.com/watch?v=AU43s3XV8mY )

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Samstag, 13. November 2010
Erbendorf
Die meisten fahren wohl an Erbendorf am Rande des Steinwaldes vorbei; die ehemalige Kreisstadt taucht nur als Randnotiz in den Reiseführern auf.

Gerade bei solchen Kleinstädten lohnt sich der Abstecher für alle, die Authentizität statt Spektakuläres suchen. Man muss nur etwas genauer hinsehen.

Erbendorf Stadtpfarrkirche Altardetail

Beispielsweise die Glucke im Seitenaltar der Stadtpfarrkirche. Der umlaufende Satz ist in Latein, was jedoch egal ist, denn zur Entstehungszeit konnte die bäuerliche Bevölkerung sowieso nicht lesen.

(Link: Altar in Vollansicht)

Interessant ist, wie der Künstler die gewünschte Botschaft durch das gewählte Motiv vermittelt: Maria ist die Glucke, die Dich vor drohenden Gefahren beschützt. Solche Vergleiche aus dem Alltag verstand jeder.

Erbendorf Loretokapelle

Gegenüber der Pfarrkirche lohnt sich noch ein Blick in die Loretokapelle. Die Ausstattung stammt aus der Neuromanik. (Alles leider etwas verwackelte Handyfotos.)

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Samstag, 6. November 2010
Noch einmal ohne ...
Dom Regensburg

Sonnenschein und erstaunliche 18 Grad in Regensburg - Gründe sich wahrscheinlich das letzte Mail in 2010 "oben ohne" auf die Straße zu wagen. Zumindest drei andere ließen das Verdeck ebenfalls ungenutzt ...

(Hier das Foto der Domfassade in größeren Format: http://swi.li/domregensburg Ich persönlich erkenne Einzelheiten erst immer später, beim Betrachten der Fotos in aller Ruhe...)

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Freitag, 8. Oktober 2010
Nabburg
Seine einstige Bedeutung hat die Kleinstadt Nabburg längst eingebüßt. Die Kreisreform 1972 brachte den Verlust als Kreisstadt. Im frühen Mittelalter stand hier eine bedeutende Reichsburg, von der Bedeutung auf Augenhöhe mit Eger und Cham.



Aus dem späten Mittelalter stammt der größte Teil der Altstadtbebauung, auch die Stadtmauer ist beinahe vollständig erhalten. Die überdimensioniert wirkende Stadtpfarrkirche wurde von der Dombauhütte aus Regensburg geschaffen.

Im Vorort Venedig, der an eine Wenden-Siedlung (Slaven) erinnert, ist eine interessante Kleinkirche aus der Romanik zu besichtigen. Auch aus der Romanik: Die heutige Friedhofskirche (mit Storchennest) ausserhalb der Stadtmauer.

Zur Einkehr ist der Sterngarten zu empfehlen (solange es noch warm genug ist, um draussen zu sitzen), denn man hat von dort ein einmaliges Panorama über das Naabtal. Insgesamt ein sehr lohnenswertes Ausflugsziel.

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Montag, 4. Oktober 2010
Das untere Naabtal
Zwischen Kallmünz und Etterzhausen liegt eine der schönsten Cabriotouren in der Oberpfalz. Von Kallmünz aus könnte man noch entlang der Vils mit ihren Hammerschlösschen bis nach Amberg.

Das Untere Naabtal

Der Marktflecken Kallmünz liegt nicht nur malerisch, er hat auch schon einige Künstler gesehen. Wassily Kandinsky beispielsweise war im Sommer 1903 dort mit seiner Gabriele Münters.

Markt Kallmünz

Die Naab abwärts liegt Heitzenhofen - der Biergarten der Schlosswirtschaft liegt direkt am Fluß. Der Wirtschaft gehört zur edlen Kategorie.

Kirche duggendorf

Wer auf Barock steht, der sollte einen Besuch der Dorfkirche in Duggendorf mit den überraschend qualitativ hochwertigen Akanthus-Altären nicht entgehen lassen.

Klosterkirche Pielenhofen

Ein paar Kilometer weiter, die barocke Klosterkirche in Pielenhofen. Hier muss man sich entscheiden: entweder abbiegen Richtung Adlersberg zum wahrscheinlich besten Bock-Bier - oder die Naab entlang bis Etterzhausen.

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Samstag, 2. Oktober 2010
Burg Lichtenegg
Auch im Oktober wird es noch warme, sonnige Tagen geben, da ist die Ruine Lichtenegg in der Gemeinde Birgland (Landkreis Amberg-Sulzbach) genau das richtige.

Burg Lichtenegg (Gemeinde Birgland)

Die Ruine über dem Dorf ist nicht zu übersehen. Hat man den Burgberg erklommen, hat man eine wunderbare Sicht über das Sulzbacher Land.

Aussicht von der Burg Lichtenegg (Birgland)

Beim Abstieg lohnt sich eine Einkehr im Alten Schlosswirt (Tel.: 09663-2616) vor allem an Mittwoch und Donnerstagen, denn dann gibt es Schlachtschüssel. Zum urigen Wirtshaus gehört nämlich eine Metzgerei.

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